Große Geschichten im kleinsten Haus der Klosterstraße

Im Erdgeschoss erzählt die alte Schuhmacher-Werkstatt über Leben und Arbeit im Schuhmacher-Rill-Haus

Das kleinste Haus der Klosterstraße verbirgt sich eingebettet zwischen zwei Wohnhäusern. Öffnet man die blaue Tür, steht man direkt im kleinen und schmalen Flur des in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbauten Hauses, der schon einen ersten Eindruck darüber gibt, wie eng es für die im Haus lebende Schuhmacherfamilie gewesen sein musste. Biegt man links in die Werkstatt ab, findet man alles, was das Herz eines Schuhmachers begehrt – Ledergeruch inklusive. Eine kleine Werkstatt und ein ehemaliger Küchen-/Waschraum ist alles, was im Erdgeschoss zu finden ist. Klein aber fein. Der Hinterhof ist grundsaniert. Hier ist kaum noch etwas von der alten einfallgefährdeten Scheune zu sehen. Dennoch wird einem bewusst, wie wenig Platz auch hier zu Leben und Arbeiten war. Das Haus, dessen Gesamtfläche sich auf 54 Quadratmeter beziffert, erzählt noch heute seine Geschichten.

Als das Schuhmacher-Rill-Haus, das noch bis vor 10 Jahren von einem Schuhmacher genutzt wurde, im Jahr 2010 verkauft werden sollte, erwarb es die Stadt Bruchsal und nahm sich der großen Herausforderung an, das stark sanierungsbedürftige Haus zu erhalten. Dank zahlreichen Helfern der Stadt, des Bruchsaler Bauhofes, eines Handwerkerkonsortiums sowie dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten in Höhe von 35.000 Euro konnte die Herausforderung gemeistert werden und das Haus im Jahr 2017 eröffnet werden.


Ein Stück Geschichte bewahren:
Studenten und Führungskräfte der Volksbank arbeiten tatkräftig mit

Neben der finanziellen Beteiligung der Stiftung engagierten sich auch junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Bruchsal-Bretten am Bauprojekt. Das kleine Team von Nachwuchsbankern entwickelte im Rahmen eines Ausbildungsprojektes ein Konzept, wie das Haus instandgesetzt und zukünftig genutzt werden kann. Die Vorarbeiten der Bank-Nachwuchskräfte flossen letztlich in hohem Maße in die Entwürfe des Bau- und Vermessungsamtes der Stadt Bruchsal ein.

Im Rahmen ihres Studienprojektes beschäftigten sich drei Studentinnen der Volksbank mit der Geschichte der Genossenschaften in der Region. Die Darstellung der Verbindungen zwischen der genossenschaftlichen Idee und des Handwerks ist das Ergebnis des Projekts und kann in der Ausstellung im Obergeschoss im Schuhmacher-Rill-Haus besichtigt werden.

Das Schuhmacher-Rill-Haus kann heute nach Abstimmung mit der Stadt Bruchsal besucht werden und wird an bestimmten Tagen zur Besichtigung geöffnet. Auch die Volksbank Bruchsal-Bretten nimmt diese Change regelmäßig wahr und besucht das kleine Haus mit ihren Auszubildenden.


„Tag des offenen Denkmals“ in diesem Jahr digital

Normalerweise steht das Schuhmacher-Rill-Haus auch am „Tag des offenen Denkmals“ für Besucher offen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wurde dieser im Jahr 2020 in den digitalen Raum verlegt. Das Schuhmacher-Rill-Haus kann also am 13. September 2020 digital besichtigt werden. Weitere Informationen sind bei der Stadt Bruchsal erhältlich.

Ansprechpartner Schuhmacher-Rill-Haus:

Tourist-Information Bruchsal

Tel.: 07252 50594-61
E-Mail: touristinformation@btmv.de

 

Quelle: Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten eG