Nachhaltig wirtschaften. Solidarisch handeln.

Schülergenossenschaft am Salzachgymnasium Maulbronn startet ins neue Geschäftsjahr

Am Salzachgymnasium in Maulbronn übernehmen Schülerinnen und Schüler in der ersten nachhaltigen Schülergenossenschaft „mesSAGe eSG“ bereits seit über zwei Jahren Verantwortung – und das trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie.

Nachhaltig wirtschaften. Solidarisch handeln. 

Ihr Credo „Nachhaltig wirtschaften. Solidarisch handeln.“ steht bei ihren Tätigkeiten stets im Fokus. Ihren Ursprung hatte die Schülergenossenschaft im Jahr 2018, als sich 14 Schülerinnen und Schüler aus der Kursstufe des Gymnasiums zusammenfanden, um eine nachhaltige Schülergenossenschaft zu gründen. Die genossenschaftliche Idee sowie deren Prinzipien der Selbstverwaltung, Selbstverantwortung und Selbsthilfe, aber auch die genossenschaftlichen Werte der Gemeinschaft und Solidarität, haben die Initiatoren und ihren Lehrer Thorsten Dörr angetrieben, regionale Verantwortung zu übernehmen.

Offiziell im Schülergenossenschaftsregister eingetragen

Ein Jahr dauerte die Gründungsphase, in der die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Lehrer an der Ausarbeitung von Satzung, Geschäftsordnung und weiteren Regularien zur Genossenschaftsgründung arbeiteten. Am 18. März 2019 wurde die erste nachhaltige Schülergenossenschaft „meSAGge eSG“ im Rahmen ihrer Gründerversammlung gegründet und in das Schülergenossenschaftsregister des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (bwgv) eingetragen.

Wenn Schüler Verantwortung übernehmen – Nachhaltigkeit im Fokus

Seit ihrer Gründung beschäftigt sich die Schülergenossenschaft mit der Herstellung und Anschaffung von Schulbekleidung, Schulmerchandisingartikeln und der Bereitstellung von schulnahen Services, wie z. B. die Organisation des Caterings an Schulveranstaltungen – stets unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.
So wurden diverse nachhaltige Kollektionen für das Salzachgymnasium entworfen und hergestellt. Darüber hinaus wurden bereits erste nachhaltige Kollektionen für Schulkooperationspartner, wie beispielswiese die FLUX GERÄTE GmbH, angefertigt.

Im Rahmen ihrer zweiten Mitgliederversammlung entschieden die Mitglieder einstimmig, eine Schenkung des Teilgewinns zugunsten des Abiturjahrgangs 2021 zu leisten. Eine symbolische Geste im Zeichen der Herausforderungen der Corona-Pandemie. Der bisherige Vorstand der Genossenschaft wurde entlastet und es fanden Neuwahlen in den Vorstand statt. Die neu gewählten Mitglieder des Vorstandes werden nach den Sommerferien ihr Amt antreten und weitere Projekte der Schülergenossenschaft starten, u.a. eine schulinterne Marktforschung. Im Aufsichtsrat sitzt weiterhin neben Lehrern der Schule und Vertretern der regionalen Wirtschaft auch Maik Schumacher, Firmenkundenbetreuer der Volksbank Bruchsal-Bretten, der die Schülergenossenschaft von Anfang an auf ihrem Weg mit Rat und Tat begleitete. Die Volksbank Bruchsal-Bretten, als Partnergenossenschaft, und ihre Stiftung unterstützen Gründung und Arbeit der Schülergenossenschaft. Für sie stehen dabei nicht nur die Förderung von wirtschaftlichem Denken und Handeln sowie Unternehmertum bereits in jungen Jahren im Fokus, sondern sie stärken damit insbesondere gesellschaftliches Engagement und die Übernahme von regionaler Verantwortung.

Genossenschaftliche Idee moderner denn je

„Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“. Diese Idee Friedrich Wilhelm Raiffeisens ist keinesfalls eingestaubt. Die über 200 Jahre alte Idee des Genossenschaftsgründers wird auch heute noch gelebt. Überall auf der Welt organisieren sich Menschen in Genossenschaften. Allein in Deutschland existieren über 7.700 Genossenschaften. Darunter auch 31 Schülergenossenschaften in Baden-Württemberg, Tendenz steigend, wie eine Statistik des bwgvs belegt. Schülergenossenschaften ermöglichen es jungen Menschen, wirtschaftliche Zusammenhänge und selbstverantwortliches Handeln zu üben. Dabei schließen sich Schülerinnen und Schüler zusammen, die eine gemeinsame Geschäftsidee haben und realisieren diese gemeinsam in ihrer Genossenschaft. Stets unter dem Aspekt der demokratischen Mitbestimmung, denn in einer Genossenschaft werden Entscheidungen nicht von Einzelnen, sondern immer gemeinsam und demokratisch getroffen. Jedes Mitglied hat genau eine Stimme, die es zum Wohl der Genossenschaft und Gemeinschaft einbringt.

Die neu gewählten Mitglieder des Vorstandes übernehmen direkt nach den Sommerferien ihr Amt: (v.l.n.r) Anastasya Lopez, Marlon Frommer und Bernd Simon (Fotograf: Volksbank Bruchsal-Brette eG)

 

Quelle: Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten eG