Wer in Bruchsal durch die Klosterstraße schlendert, dem sticht ein Haus ganz besonders ins Auge. Wie eingeklemmt zwischen zwei Häusern steht da ein Bauwerk aus längst vergangener Zeit. Ein kleines Handwerkerhäuschen, das auf eine lange Geschichte zurück blickt.
Es ist das Handwerkerhaus der Schuhmacherfamilie Rill, erbaut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Noch bis 2010 wurde hier gearbeitet, dann erwarb die Stadt Bruchsal das stark sanierungsbedürftige Häuschen. Zur Erhaltung des Hauses stellte die Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten 35.000 Euro zur Verfügung. Neben der finanziellen Beteiligung der Stiftung engagierten sich auch junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Bruchsal-Bretten am Bauprojekt. Das kleine Team von Nachwuchsbankern entwickelte im Rahmen eines Ausbildungsprojektes ein Konzept, wie das Haus instandgesetzt und zukünftig genutzt werden kann. Die Vorarbeiten der Bank-Nachwuchskräfte flossen letztlich in hohem Maße in die Entwürfe des Bau- und Vermessungsamtes der Stadt Bruchsal ein.
Ebenfalls im Rahmen eines Personalprojekts beschäftigten sich drei Studentinnen der Dualen Hochschule bei der Volksbank Bruchsal-Bretten mit der Geschichte der Genossenschaften in der Region. Die Darstellung der Verbindungen zwischen der genossenschaftlichen Idee und des Handwerks ist das Ergebnis des Projekts und kann in der Ausstellung im Obergeschoss im Schuhmacher-Rill-Haus besichtigt werden.
Im Juni 2017 konnte das sanierte Schuhmacherhaus eröffnet werden. Das Haus konnte erhalten werden, der obere Bereich wurde als Ausstellungsraum eingerichtet und ist wohl eines der kleinsten Museen in der Umgebung.